Jeep Commander: Rustikal und kantig, aber edel
Der Commander ist der größte Jeep aller Zeiten und beherrscht als SUV viele Disziplinen. Wir wollten wissen, welche Vorzüge er hat.
Von Ingo Buck (bbs)
Etwas verspielt und militärisch angehaucht sieht der Jeep Commander aus. Passanten drehen sich schon mal nach ihm um und verwechseln ihn gerne mit dem Hummer H3. Für den gesamten nichtamerikanischen Markt wird der Commander übrigens im österreichischen Graz bei Magna Steyr gebaut, die schon die G-Klasse von DaimlerChrysler produzieren. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Amerikaner einige europäische Tugenden aufweisen kann. Dazu zählt eine gute Verarbeitung, einen prima Dieselmotor von Mercedes-Benz und ein Fahrwerk, dass durchaus auch mal sportlich gefahren werden kann.
Der allradgetriebene Commander ist mit 4,7-Liter-Benzinmotor schon zum relativ günstigen Einstiegspreis von 42 990 Euro zu haben. Der von uns getestete Limited-Diesel kostet 48 990 Euro und hat viele Extras an Bord, die sonst teuer in der Aufpreisliste stehen. Erwähnenswert sind unter anderem elektrisch verstellbare Ledersitze (vorne) und ein Armaturenbrett, dass komplett mit feinem Leder überzogen ist und schicke Doppelnähte besitzt. Jedoch zeigt Jeep hier auch einen Gegensatz, mit teilweise verspielten Kunststoffteilen im Cockpit, die dem sonst sehr edel ausgeführtem Interieur gegenüberstehen.
Also, für Aufsehen hat der zum DaimlerChrysler-Konzern gehörende Hersteller mit dem Interieur und dem Aussendesign gesorgt, und für den Antrieb steht ein astreiner 3,0-Liter-Turbodiesel mit 160 kW/218 PS unter der Haube, der den Jeep vehement voranzutreiben vermag. Innerhalb von 9,0 Sekunden ist der 2,45 Tonnen schwere Trumm auf Tempo 100 km/h. Wer sorgsam mit dem Gasfuß umgeht, erreicht laut Datenblatt einen Durchschnittsverbrauch von 10,8 Litern, was wir durch unsere Testfahrten bestätigen können.
Der amerikanische Geländewagen ist auf der einen Seite ein sehr guter Geländewagen mit elektronisch geregelten Sperrdifferentialen und automatischer Drehmomentverteilung und auf der anderen Seite ein mit jeder Menge Luxus ausgestatteter Siebensitzer. Sein Fahrwerk kann sich auch auf befestigten Straßen sehen lassen. In der Stadt ist er unbeweglich, zu groß und auf keinen Fall ein Typ für die engen Gassen der Lübecker Altstadt. Aber im Gelände wird ihn auch niemand mit gutem Gewissen einsetzen, dafür ist er fast zu schade. Also, wer ihn nicht nur zur Show fährt, sollte auf jeden Fall seinen Laderaum oder die drei Sitzreihen ordentlich nutzen und hat bei Bedarf noch die Möglichkeit, einen Anhänger mit 3500 kg Gewicht an den Haken zu nehmen.
zurück
|