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Von Ingo Buck (bbs)
Welcher Autofahrer kennt das nicht: Man ist in einer fremden Stadt unterwegs und müht sich mit einer unübersichtlichen Straßenkarte ab, um eine bestimmte Adresse zu finden. Wer auf solche Eventualitäten im mobilen Alltag vorbereitet sein will, benötigt elektronische Hilfe in Form eines Navigationsgerätes.
Preiswerter Helfer
Unser Prüfling ist ein Kleincomputer (PNA) mit dem Markennamen „Transonic TS 6000 T“. Er hat die neueste Kartensoftware „MobileNavigator 6“ der Hamburger Navigon AG installiert (Preis mit Zubehör: ab 299 Euro), auf der auch schon die neue Ortsumgehung von Preetz in der Karte enthalten, die auf vielen anderen Kartensystemen noch immer fehlt. Das Gerät empfängt die erforderlichen Satellitensignale mit einem integrierten GPS-Empfänger. Schnell ist der Transonic dank mitgelieferter Saugnapfhalterung an der Frontscheibe stabil angebracht. Die Kugelhalterung ist flexibel in Richtung des Fahrers einstellbar. Soll der im Gerät enthaltene Akku länger als drei Stunden halten, ist ein Stromversorgungskabel notwendig, das im Lieferumfang enthalten ist und einfach in den Zigarettenanzünder gesteckt wird.
Die Bedienung ist kinderleicht: Software und Kartenmaterial von Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH) sind schon betriebsbereit auf einer 512 MB SD-Speicherkarte enthalten. Damit ist das handliche Gerät nach einer etwas längeren ersten Installationsphase einsatzbereit und wartet mit einem durchdachten Menü auf. Es ist intuitiv zu bedienen und führt in wenigen Schritten zum Start der Navigation. Der farbige 3,5-Zoll-Bildschirm ist die Bedienoberfläche (Touch Screen) und per zugehörigem Stift oder Zeigefinger wird die Adresseneingabe auf einem angezeigten Alphabet eingetippt. <USservice>Das Gerät schlägt schon nach wenigen Eingaben einen Ort oder eine Straße vor, die als Ziel übernommen werden kann. Gut: Ein Wechsel der Bildschirmoberfläche ist dabei nicht notwendig.
Drei Routenoptionen
Die Berechnung der vorgeschlagenen Route dauert, je nach Streckenlänge, unterschiedlich lange. Für die Routenberechnung von Lübeck nach Berlin brauchte der Transonic beispielsweise neun Sekunden. Auch mehrere Zwischenziele können eingegeben werden und der Nutzer hat die Möglichkeit, neben der schnellsten und kürzesten Route, die optimale Route auszuwählen. Letztere setzt Benzin- und Zeiteinsparung in ein ideales Verhältnis. Bei der Rückfahrt ermöglicht die „Nach- Hause-Funktion“ per Knopfdruck die Navigation zur hinterlegten Heimatadresse. Die Sprachangaben des Transonic sind deutlich und gut verständlich. Ein Fahrspurassistent hilft auf unübersichtlichen Kreuzungen und auch ein Radarwarner ist schon installiert.
Stauumfahrung mit TMC
Eine weitere Besonderheit unseres Testkandidaten ist, dass auch die gefahrene und die auf der Strecke erlaubte Geschwindigkeit angezeigt werden und bei Übertretung gewarnt wird. Hilfreich ist der eingebaute TMC-Empfänger. Er sorgt kostenlos bei Stau für eine automatische Routenumleitung.
Tipps zum Navigieren: Strecke vorher anschauen: Vor einer Fahrt sollten Sie sich den Streckenverlauf auf einer Straßenkarte ansehen und mit der vom Navi vorgeschlagenen Strecke vergleichen. Dann passiert es nicht, dass durch falsche Streckenoptionen eine ungünstige Route vorgeschlagen wird. Beispiel: Von Lübeck nach Ahrensbök kommt man am wirtschaftlichsten über Stockelsdorf, Curau, entlang der L 184. Das sind genau 19,7 km und 31 Minuten Fahrzeit bei Einstellung der kürzesten Strecke. Ist jedoch die schnellste Strecke eingestellt, führt das Navi den Fahrer über die A1 bis Scharbeutz und dann auf der B 432 bis Ahrensbök. Das macht 34 km und 30 Minuten. Zeiteinsparung und Streckenlänge stehen in keinem Verhältnis. Gute Navis berechnen nicht nur die kürzeste, schnellste oder schönste Route, sondern auch die optimale.
In Zielrichtung stehen: Wenn Sie die Navigation starten, sollten Sie nicht entgegen der Fahrtrichtung stehen. Navis ohne Kompass erkennen erst bei Fahrtantritt, in welche Richtung gefahren wird. Ist es die Falsche, kann es passieren, dass das Navi einen Umweg plant oder eine entfernte Wendemöglichkeit vorschlägt. Das kann etliche Mehr-Kilometer ausmachen.
Tipps zum Kauf: Trotz ausgereifter Technik der modernen Navigationsgeräte sollten einige Hinweise beachtet werden, die vor unliebsamen Überraschungen schützen.
Kartenabdeckung: Bevor Sie ein Navigationssystem kaufen, erkundigen Sie sich über das abgedeckte Straßennetzes und überlegen, in welche Länder Sie fahren. Schlecht ist es, wenn Sie nur das Kartenmaterial von Deutschland haben und einen Abstecher nach Kopenhagen machen wollen.
Alter und Update: Vor dem Kauf sollte man auf das Alter des Kartenmaterials und auf die Updatefähigkeit achten. Für D, A und CH kostet ein Update bei Navigon 79 Euro.
Sprachansage: Einige Geräte bieten nur eine einfache Sprachansage an: „Biegen Sie nach 200 Metern rechts ab.“ Bei besseren Geräten heißt es: „Biegen Sie nach 200 Metern rechts ab auf die B 75 in Richtung Travemünde.“
Teure Geräte nicht immer besser: Ordentlich Navigieren kann jedes Gerät. Möchte man auch noch MP3-Musik hören, TV sehen, Videos oder Fotos betrachten, kann es teuer werden. Der Preis wird nicht nur durch die Ausstattung, sondern auch durch die Aktualität des Kartenmaterials bestimmt.
Was ein Navi noch können sollte: Eine automatische TMC-Funktion (Traffic-Message-Control) für dynamische Stau-Umfahrung ist für Langstreckenfahrer ein Muss. Die Anzeige der gefahrenen Geschwindigkeit und eine Meldung bei Tempoüberschreitung ist eine prima Sache. Das Navigon-Gerät aus unserem Test zeigt dabei die erlaubte Höchstgeschwindigkeit an und warnt mit einem „Achtung“ bei Überschreitung. Hat das Navigationsgerät einen automatischen Kartenzoom je nach Geschwindigkeit, entfällt das manuelle Einstellen der Kartengröße. Wer es braucht, kann sich auch die Blitzer ansagen lassen. Bei manchen Geräten kann diese Funktion aufgerüstet werden. Im Internet gibt’s für viele gängige Modelle beispielsweise unter www.radarfalle.de oder www.scdb.info eine Software-Erweiterung zum Herunterladen. Ein Blitzerdatenbank-Update kostet dann 9,95 Euro pro Jahr.
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