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Toyota – Mobilität von Morgen Vor zehn Jahren feierte das erste Automobil mit Vollhybridantrieb auf der Tokyo Motorshow Weltpremiere. Es war ein Toyota Prius. Einst belächelt, haben Toyota und Edel-Tochter Lexus nunmehr 1,5 Millionen Einheiten mit dieser Technik verkauft. Wir schauen voraus. Von Ingo Buck (bbs) Momentan gibt es weltweit 900 Millionen Autos. Durch den rasanten Anstieg der Bestände in den Entwicklungsländern wird schon in zwei Jahren die Zahl von einer Milliarde Fahrzeugen erreicht. 2020 sollen bereits 1,5 Milliarden Pkw auf den Straßen rollen. Angesichts dieser Zahlen ist den Herstellern bewusst, dass der Einfluss von Motorfahrzeugen auf die globale Erwärmung enorm zunehmen wird. Toyota ist Vorreiter bei der Entwicklung alltagstauglicher, emissionsarmer Fahrzeuge. Früher als die Konkurrenten haben die Japaner es verstanden, wohin der Zug abfahren wird. Das Beispiel vom Toyota Prius, dessen zweite Generation seit März auf dem Markt ist, belegt es eindrucksvoll: Die einst belächelte Technik entwickelte sich rapide und mittlerweile sind neben dem Prius weitere zehn Hybrid-Modelle des japanischen Herstellers weltweit unterwegs. 2006 kürte das unabhängige Wuppertaler Institut Ökotrend den Toyota Prius bereits das zweite Mal zum umweltverträglichsten Auto des Jahres. Außerdem belegt die fünftürige Limousine 2005 und 2006 Platz eins in der Auto-Umweltliste des Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Dazu gesellen sich eine Vielzahl anderer nationaler und internationaler Auszeichnungen unterschiedlicher Kategorien als umweltschonendes Auto. Darunter „International Engine of the Year 2004, 2005, 2006“, „Bester neuer Motor 2004“, „Bester Verbrauch 2004, 2005, 2006 und 2007“, „1. Platz in der Klasse Familienautos 2006 und 2007“ beim ADAC.
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Um die Umweltbelastung durch den Straßenverkehr weiter zu minimieren und seiner Verantwortung für Natur und Umwelt gerecht zu werden, hat Toyota eine Vision „nachhaltiger Mobilität“ entwickelt und konstruiert Fahrzeuge mit möglichst Ressourcen schonendem und umweltverträglichen Antrieb. „Hybrid ist Zukunft, die heute fährt“, lautet eine Werbebotschaft des Marktführers. Neben dem Prius besitzen in Deutschland die Lexus-Modelle GS 450h (Limousine) und RX 400h (Offroader) sowie das Flaggschiff LS 600h Hybridantriebe. Tatsächlich hat sich die vermeintlich exotische Technik zu einer Schlüsseltechnologie in der Vermeidung des Klimakillers Kohlendioxyd entwickelt. Deshalb plant Toyota das Angebot an Hybridfahrzeugen zu verdoppeln. In Japan startet dieser Tage der nächste Schritt in der Hybrid-Entwicklung. Als erster Hersteller bringt Toyota ein Modell mit Plug-In-Hybrid-Technik auf die Straße. Im Testbetrieb laufen vorerst acht Fahrzeuge im japanischen Straßenverkehr. Ziel der Tests ist es, die Möglichkeiten der rein elektrischen Fahrt ohne Einsatz des Verbrennungsmotors zu erweitern. Dazu setzt Toyota modifizierte Prius-Modelle mit dem Kürzel „Plug-In HV“ ein. „Plug“ ist der englische Begriff für Stecker und steht in diesem Fall für die Möglichkeit, das Fahrzeug an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose aufzuladen. Dazu sind die Plug-In-Hybride mit einem Anschluss für ein externes Stromkabel und einer zweiten Hybrid-Batterie ausgerüstet. Beide Batterien sind Nickel-Metall-Hydrid-Speicher, deren Ladevorgang an der Steckdose zwischen 60 und 90 Minuten dauert. Rein elektrisch bewegt, erreicht das Fahrzeug eine Spitzengeschwindigkeit von 100 km/h und schafft eine Strecke von rund 13 Kilometern. Ergänzt wird der elektrische Antrieb, wie beim Prius, von einem 1,5-Liter-Benzinmotor mit 76 PS (Gesamtleistung 136 PS). Die Option, Strom zu günstigen Nachttarifen aus dem öffentlichen Stromnetz in die Batterie zu laden, mindert die Kosten. Während des elektrischen Betriebs entstehen keinerlei Abgase, weil keine fossilen Brennstoffe verbrannt werden. Insgesamt werden der Verbrauch und damit die CO2-Emission sinken, wenn der Strom konsequent aus regenerativer Energie kommt. Ziel ist es, ab 2010 Plug-In Hybridfahrzeuge zu bauen, die mit Lithium-Ionen Batterien ausgestattet sind und somit eine kürzere Aufladezeit benötigen. Werden beispielsweise Photovoltaik-Technologien für die Stromerzeugung, und Ethanol aus Cellulose für den Ottomotorantrieb als Energiequellen verwendet, lassen sich die Emissionen auf Null reduzieren. Dabei nimmt die Batterietechnologie eine Schlüsseltechnologie bei der Nutzung von Strom im Auto ein. <NO1>Nicht minder wichtig ist die Verbesserung der Herstellungsprozesse von Fahrzeugen. Höchstmögliche Qualität, die Eliminierung von Abfall, Überanstrengung und Unregelmäßigkeiten müssen erreicht werden, um Energie- und materialeffizient zu sein. Dies führt zur weiteren Reduzierung von CO2-Emissionen, ist sich Toyota sicher. Noch vor zwei Jahren fielen bei der Produktion eines Yaris etwa 15 Kilogramm Abfälle wie Öle, Lösungsmittel, Metalle oder Karton an. Inzwischen ist die gesamte Abfallmenge auf 9,5 kg reduziert und wird vollständig recycelt. Vier kg werden direkt wieder aufgearbeitet, 5,5 kg als Brennstoff für industrielle Prozesswärme genutzt. Die Herausforderungen, die sich die Menschheit heute stellen muss – einschließlich der Energiebereitstellung und Erderwärmung – sind komplex und schwierig und nur zu bewältigen, wenn die ganze Welt zusammenarbeitet. Andere Technologien: Wasserstoff besitzt als Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen ein enormes Potenzial. Die Herausforderung besteht darin, ihn so zu erzeugen, zu speichern und zu verteilen, dass er ökologisch und ökonomisch eine echte Alternative zu fossilen Brennstoffen darstellt. Hauptknackpunkt ist die Erzeugung des Wasserstoffes aus regenerativer Energie, die ausreichend zur Verfügung stehen müsste. Optimistische Schätzungen gehen nicht vor einer größeren Markteinführung vor 2020 aus. Dieselhybrid-Antrieb ist wegen der Erzeugung von Stickoxiden (NOX) keine konkurrenzfähige Alternative zum Benzinmotor. Der Aufwand für die Stickoxidreinigung ist erheblich. BU: Der Steckdosentanker: Die nächste Generation des Toyota Prius kann an der Steckdose aufgeladen werden. Ein Benzinmotor bleibt trotzdem an Bord. Konzeptstudie RIN: Nach Toyotas Vorstellungen kann ein reines Stromauto für Kurzstrecken so aussehen. Der Fahrer, so hoffen die Entwickler, soll sich nach der Fahrt besser fühlen als vor dem Reiseantritt.
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